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Insolvenzen seit COVID-19-Beginn

Im Rahmen einer sogenannten Kleinen Anfrage der FDP-Fraktion zum pandemiebedingten Insolvenzgeschehen äußerte sich nun die Bundesregierung.

Zum Anteil der pandemiebedingten Insolvenzen an der Gesamtzahl der Unternehmensinsolvenzen seit Januar 2020 lägen ihr keine Informationen vor, schreibt die Bundesregierung in ihrer Antwort (Drucksache 19/22882). Wie es darin weiter heißt, wurden nach Angaben des Statistischen Bundesamtes von Januar 2020 bis Juni 2020 insgesamt 9.006 Insolvenzanträge von Unternehmen mit insgesamt 78.684 betroffenen Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmern gestellt. Jüngere Zahlen lägen noch nicht vor. Wie sich die Antragszahlen infolge der eingeschränkten Verlängerung COVID-19-Insolvenzaussetzungsgesetzes entwickeln werden, sei derzeit noch nicht absehbar, schreibt die Bundesregierung.

Wachstumsprognosen 2020 und 2021

Weiter heißt es in der Antwort, die Bundesregierung gehe für das Jahr 2020 aktuell von einem Rückgang des Bruttoinlandsprodukts um 5,8 Prozent aus. In der Jahresprojektion vom 29. Januar 2020 war noch von einem Wirtschaftswachstum von 1,1 Prozent ausgegangen worden. Im Zusammenhang mit diesem Wirtschaftseinbruch sei üblicherweise mit einem Anstieg der Unternehmensinsolvenzen zu rechnen. Die Unsicherheit der bisher dazu veröffentlichten Prognosen sei angesichts der außergewöhnlichen Lage hoch. Die historischen Entwicklungen der Unternehmensinsolvenzen in Deutschland und die gute Ausgangssituation der Unternehmensbilanzen sprächen für einen nur gemäßigten Anstieg der Insolvenzzahlen.

Bei Ausbleiben eines erneuten harten Lockdowns geht die Bundesregierung im Jahr 2021 von einem Wirtschaftswachstum von 4,4 Prozent aus.

(hib / STB Web)

Artikel vom 12.10.2020